.Castello Romitorio

AZIENDA AGRICOLA CASTELLO ROMITORIO, MONTALCINO, SIENA

Sandro Chia ist ein zeitgenössischer italienisch-US-amerikanischer Künstler. Er ist neben Enzo Cucchi und Mimmo Paladino einer der Hauptvertreter der postmodernen italienischen Transavantgarde, die erstmals Mitte der 70er Jahre ans Licht der Öffentlichkeit trat. Zwischen Reisen rund um die Welt kommt Sandro Chia auf seinem Weingut in der Toskana zur Ruhe. Auf dem Etikett des Brunello von Castello Romitorio prangt ein nackter Bacchus auf saftig orangerotem Grund, geniesserisch blickt er auf den Wein in seinem Glas. Sandro Chia hat dieses kleine Kunstwerk geschaffen - das Bild und den Wein. Seit 20 Jahren besitzt der Maler und Bildhauer, der wichtigste Vertreter der italienischen Transavantgarde, das Schloss und Weingut nahe Montalcino. Ausserdem hat er Wohnsitze in Miami und Rom. Mit kurzen, grau melierten Haaren und farbbekleckster Hose sitzt uns der Künstler an einem wuchtigen Holztisch gegenüber, umgeben von eigenen und fremden Kunstwerken. Er erzählt von einer Reise nach Kalifornien, wo er gerade ein grosses Wandbild fertig gestellt hat. Ganz klar: Sein Schaffensort ist das Atelier. Den Keller überlässt er seinen Mitarbeitern . Nur die letzte Entscheidung, was in Flaschen gefüllt wird, behält er sich vor. So ist der Supertoskaner Romito entstanden und auch der Brunello di Montalcino. Für den Maler war Castello Romitorio Liebe auf den ersten Blick. Sofort verliebte er sich in die mächtigen Mauern mit Aussicht über die toskanischen Hügel, die schon im 16. Jahrhundert der Belagerung durch den mächtigen Herzog und Herrscher von Florenz, Cosimo de’ Medici, standhielten. «Ich mag den Genius Loci, den Geist und die Seele eines Ortes, eine Ausstrahlung, die man nur ganz selten findet», erklärt er. «Wie hier.»
Die Weine werden in einer kleinen, mit Skulpturen geschmückten Kellerei neben dem Schloss gekeltert. Und ein paar Meter weiter lässt Sandro Chia einen neuen Keller in den Felsen hauen. Der soll dann auch die Weine seines zweiten Weinguts aufnehmen, das er kürzlich in der Maremma gekauft hat. Auch ein Ort mit «Genius».